Das Anliegen, rund um den Zürichsee einen Uferweg zu realisieren, kommt zwar sympathisch daher, verhält sich aber diametral entgegengesetzt zu den Anliegen des Naturschutzes. Die zugänglichen Uferbereiche sind heute schon völlig übernutzt – ebenso die Seefläche selbst. Man sehe sich einmal die Uferpromenade in der Stadt Zürich nach einer lauwarmen Sommernacht an. Wollen wir wirklich rund um den See einen solchen Müllhaufen?
Ein durchgehender Uferweg würde diese Problematik weiter verschärfen, die Auswüchse unserer Spassgesellschaft unkontrollierbar ausweiten und wertvolle, bereits bestehende Lebensräume von Tieren und Pflanzen unnötig gefährden.
Die Initianten betonen zwar, dass sie zusätzlich zur Wegführung ökologische Aufwertungen vornehmen würden. Auch hier: Das tönt gut, geht aber gelinde gesagt «hinten und vorne» nicht auf. Entweder ist der Mensch überall am See präsent und dominant oder wir lassen Flora und Fauna Orte, wo sie in Ruhe gelassen werden. Es braucht eine gute Mischung: Der Mensch soll attraktiven Seezugang haben – da, wo es Sinn ergibt. Aber die Natur braucht ihren Platz!